XXL-Tricks für Windows XP

Windows XP bringt nicht nur eine bunte Oberfläche, sondern auch einige wirklich nützliche Neuerungen.Von Matthias Schüssler

In einer Konsultativumfrage bewerteten drei von drei befragten «Computer»-Bund-Redaktoren das neue Startmenü als missraten. Andreas Heer entschied sich für die radikale Lösung und schaltete diese Neuerung gleich ganz ab: Rechtsklick auf die Taskleiste->Eigenschaften->Reiter «Startmenü»->»klassische Ansicht». Roger Zedi hingegen behält das neue Menü bei, konfigurierte es aber seinen Wünschen entsprechend um.

Immerhin lässt sich ein Programm nun recht einfach in das Startmenü übernehmen: Im Kontextmenü (es erscheint bei einem Rechtsklick auf Dateien und Programme) von Programmen und Programmverknüpfungen ist nun der Befehl «Ans Startmenü anheften» vorhanden – damit lassen sich häufig genutzte Anwendungen ins Startmenü übernehmen, die Windows nicht eigenmächtig ausblendet.

Ordnung im Musikarchiv

Im Explorer von Windows XP sind einige gelungene Neuerungen versteckt. Neu kann der Festplatten-Browser Dateien gruppieren (Befehl «Ansicht->Symbole anordnen nach->In Gruppen anzeigen»). Wählt man diese Ansichtsweise, trennt der XP-Explorer Dateien nach einem bestimmten Kriterium, und stellt sie deutlich voneinander abgesetzt dar. Dies erhöht die Übersicht markant.

Die neue Ansichtsmöglichkeit kommt im Zusammenspiel mit einer anderen, ebenfalls erweiterten Explorerfunktion besonders schön zum Tragen. Hat man beispielsweise einen Ordner mit MP3-Musikdateien, kann man sich über «Ansicht->Details auswählen» zusätzliche Spalten für den Interpret, den Titelnamen, das Album oder die Länge des Stücks anzeigen lassen. Aktiviert man die Gliederungsfunktion, erscheinen die Titel nach Alben oder Interpret gruppiert.

Als Gruppierungskriterium kann jede Eigenschaft genützt werden, nach der man sortieren kann. Worddokumente beispielsweise nach Autor oder Projekt, Digitalfotos nach Kameramodell oder Aufnahmedatum. Drucken kann man Explorerfenster leider noch immer nicht.

Die Gruppierungsfunktion fasst im Windows-XP-Explorer Dateien zusammen. Bei den Gliederungskriterien ist Windows äusserst flexibel. Der Screenshot zeigt Laufwerke, die nach Typ angeordnet sind.
Links im Fenster ist die Aufgaben-Leiste zu sehen. Sie bietet Benutzern eine vom gerade geöffneten Ordner abhängige Auswahl von Befehlen an.

Kompatibilität: Falls ein Programm auf Windows XP nicht läuft, kann es oft über den Kompatibilitätsmodus zur Kooperation bewegt werden: Der störrischen Software wird eine ältere Windows-Version vorgespiegelt. Um den Modus zu aktivieren, auf ein Programm oder eine Verknüpfung rechtsklicken, Eigenschaften wählen und im Reiter «Kompatibilität» die passenden Optionen angeben.

Startmenü und Taskleiste: Anpassungen erfolgen über den Dialog «Eigenschaften von Taskleiste und Startmenü». Er erscheint, wenn mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle der Taskleiste (das blaue Band am unteren Bildschirmrand) geklickt und der Befehl «Eigenschaften» gewählt wird. Hier lässt sich die Schnellstartleiste reaktivieren, welche Windows per Standard nicht anzeigt.

Datei sucht Programm: Windows XP bringt keine grundsätzliche Verbesserung des Mechanismus, der ein Dateityp einem Programm zuordnet. Immerhin hat Microsoft den entsprechenden Dialog verbessert, indem er für viele Dateitypen passende Programme empfiehlt.
Zuordnung über den Explorer, dann «Extras->Ordneroptionen->Reiter ‹Dateitypen'».

Übersichtliche Taskleiste: Sind viele Programme geöffnet, wird es zunehmend schwierig, in der Taskleiste das gesuchte zu finden. Windows XP fasst in diesem Fall ähnliche Elemente zusammen: Wie der Screenshot zeigt, erscheinen bei Platznot alle Fenster des Internet Explorers als ein Eintrag in der Taskleiste. Klickt man ihn an, rollt Windows XP eine Liste mit den einzelnen Web-Seiten aus.

Animationslos: Windows XP stattet viele Vorgänge mit Animationen aus. Wer keinen Mauszeiger mit Schatten und eingeblendeten Menüs mag, kann diese Effekte über die Systemsteuerung (in der «klassischen Ansicht») abschalten: «System->Reiter ‹Erweitert'», dann unter «Systemleistung» auf «Einstellungen» klicken und im Reiter «visuelle Effekte» alles abschalten, was stört.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 22. Oktober 2001

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