Die Bilderfluten kanalisieren

Auf der Festplatte fleissiger Fotografen droht das Chaos – Katalogprogramme verhindern es.

Von Matthias Schüssler

Digitalkameras verführen zur spontanen Knipserei. Dies bleibt nicht ohne Folgen: Schnell fällt eine Vielzahl an Schnappschüssen an, die – zumindest wenn es sich beim Fotografen um einen ordentlichen Menschen handelt – archiviert und katalogisiert sein wollen.

Professionelle Katalogsoftware (siehe Kasten) hilft dem Benützer dabei, seine Aufnahmen abzulegen und, vor allem, auch wieder zu finden. Die Aufnahmen werden in eine Datenbank aufgenommen und können mit Stichworten zu Sujet, Aufnahmeort und -datum und vielen weiteren Informationen versehen werden. Je präziser diese Katalogisierung erfolgt, desto besser stehen die Chancen, später in einer Abfrage auch die gesuchten Fotos hervorzustöbern.

Sowohl die professionelle Software als auch Katalogprogramme für Heimanwender arbeiten mit kleinen Vorschaubildern, ähnlich dem Index-Print der Fotolabore. Diese Funktion – Anwender neuerer Windows-Versionen kennen Sie vom Explorer-Befehl «Ansicht->Miniaturansicht» – sorgt schnell für Übersicht auch bei Hunderten von Digitalfotos.

Bilder: Ab ins Internet

Neben der (im Vergleich zu Profiprogrammen stark eingeschränkten) Bildverwaltung kann sowohl ActiveShare von Adobe als auch Uleads PhotoExplorer Bilder aus der Kamera holen oder via Scanner abrufen. Die Bilder lassen sich drehen, beschneiden und nachbearbeiten, ohne jedoch eine «richtige» Bildbearbeitungssoftware zu ersetzen.

Interessant ist ferner die Möglichkeit, Bilder übers Internet freizugeben. Über die Site imira.com (Ulead) resp. adobeactiveshare.com können Benutzer ohne eigene Homepage ihre digitalen Fotos dem Freundes- und Bekanntenkreis online zugänglich machen. Eine ähnliche Möglichkeit bietet auch Microsoft den Benutzern eines «Passport»-Kontos unter http://photos.msn.ch.

Absolut unverzichtbar für die Fotoverwaltung ist IrfanView. Es handelt sich dabei um einen Bildbetrachter mit vielen Zusatzfunktionen. Dieses seit Jahren enorm beliebte Gratisprogramm des bosnischen Studenten Irfan Skiljan ist kaum ein Megabyte gross, bietet ebenfalls eine «Thumbnails»-Funktion, öffnet Bilder sehr schnell und beherrscht eine Unzahl an Grafik- und Multimediaformaten.

Besitzer von Digitalkameras sollten das Plug-in für die «JPG-Transformations» herunterladen: Wenn bei gekippter Kamera hochformatige Motive abgelichtet werden, sind die Bilder im Computer um neunzig Grad zu drehen. Bei den meisten Programmen bringt dieser Vorgang eine Qualitätseinbusse, die mit der JPEG-Komprimierung einhergeht. Sie lässt sich mit diesem Plug-in vermeiden.

SCREEN TA

Kleine Vorschaubildchen für die grosse Übersicht.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 17. September 2001

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Nr: 3664
Ausgabe: 01-917
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