Westentaschen-Spielkonsole

Schneller, besser, schöner – aber noch immer klein genug für den Hosensack: der Gameboy Advance

ZÜRICH Die Erstausgabe des Gameboy – ein grauer Kasten mit kreuzförmigen Navigationstasten und dem legendären Tetrisspiel – produzierte Nintendo 1989 zum ersten Mal. Seither ist das Gerätchen nie mehr aus den Geschäften verschwunden, sondern verkaufte sich weltweit rund 110-millionenmal.

Da sich inzwischen auch viele Handys als kleine Spielkonsolen nutzen lassen, musste sich der japanische Hersteller etwas einfallen lassen: Der Gameboy Advance (GBA) ist 17-mal schneller als der direkte Vorgänger, der 1998 lancierte Gameboy Color, und hat wie dieser ein Farbdisplay (es kann 32000 Farben anzeigen). Spieler dürfen sich über ein deutlich grösseres Bildschirmchen freuen, das obendrein eine bessere Auflösung hat: 240 mal 160 Bildpunkte gegenüber den 160 mal 140 Pixeln des Original-Gameboys. Damit das Geschehen auf dem TFT-Screen gut erkennbar ist, braucht es allerdings eine direkte Lichtquelle. Einige Tester bemängeln die fehlende Hintergrundbeleuchtung.

Gameboys vernetzt

Neu sind auch die Multiplayer-Fähigkeiten des kleinen Spielekästchens mit dem grossen Suchtpotenzial. Über ein Kabel lassen sich bis zu vier Gameboys des neuen Typs miteinander verbinden. Im Rennspiel >GT Advance Championship Racing< von MTO können Spielbuben und -mädchen diese Möglichkeit austesten und gegen andere GBA-Besitzer antreten. Im transparenten >iMac-Look<

Selbstverständlich geht es angesichts von peppigen Frontcovern für Handys und farbenfrohen Kleincomputern nicht an, dass der Gameboy weiterhin eine mausgraue Erscheinung abgibt. In vier Farben ist er erhältlich, namentlich violett, mit durchsichtig-blauem und durchsichtig-rotem Gehäuse und in Weiss.

Seit dem offiziellen Verkaufsstart in Europa sind zehn Spiele erhältlich, darunter neue Abenteuer von Super Mario. Bis Weihnachten soll die Palette vierzig Titel umfassen – doch auch die allermeisten Spiele für den alten Gameboy lassen sich im neuen spielen.

Nintendo hatte anders als Sony mit der Playstation 2 keine Lieferschwierigkeiten, und es waren in Japan und den USA Rekordverkaufszahlen zu verzeichnen: Der Hersteller verkauft nach eigenen Angaben seit dem offiziellen Start jede Stunde 1000 Gameboys Advance, und das rund um die Uhr. MATTHIAS SCHÜSSLER

øGameboy Advance: Preis ca. 189 Franken, Spiele ab 68 Fr. www.gameboyadvance.de

Gameboy Advance heisst der Nachfolger des legendären Spielsystems für unterwegs. Im Hintergrund: Der Spiele-Klassiker Rayman in der Advance-Version.BILD: PD

Quelle: Zürich-Express, Mittwoch, 27. Juni 2001

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Thema: Markt
Nr: 3726
Ausgabe: 01-627
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