Handy am Handgelenk

Wenn in etwa einem halben Jahr plötzlich Menschen mit ihren Uhren zu sprechen beginnen, dann besteht kein Grund, an deren mentalem Gesundheitszustand zu zweifeln: Vermutlich handelt es sich um Hightech-Pioniere, die sich sofort eines der neuen Watchphones anschaffen mussten.

Die relativ klobige Uhr beherbergt ein GSM-Mobiltelefon, das leider nur auf dem 900-MHz-Band funkt – Orange-Kunden können die Uhr also nicht nützen. Einen Anruf signalisiert das Watchphone entweder mit einem akustischen Signal oder per Vibration. Letzteres macht Sinn, da man mit dem Handy am Handgelenk keinen Anruf verpasst. SMS lassen sich mit der Uhr alleine nicht schreiben, da kein Ziffernblock vorhanden ist. Nummern müssen so recht mühselig über die Funktionstasten eingegeben werden. Praktischer ist es, die Infrarot-Schnittstelle zu nützen und Nummern per Palm oder Psion in die Uhr einzuspeichern. Über einen PDA lassen sich dann auch Kurznachrichten verfassen.

Gespräche führt man, indem man entweder das Headset nützt oder die Uhr abnimmt und in den Verschluss des Uhrenarmbands spricht.

Ein interessantes Konzept – ob die Handy-Uhr wirklich ein Erfolg wird, bleibt abzuwarten. Designmässig kann das Watchphone noch zulegen.Matthias Schüssler

Die Telefonuhr: Die Zeit zeigt sie auch an.BILD: MOTOROLA

Quelle: Zürich-Express, Mittwoch, 26. Juli 2000

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Thema: Markt
Nr: 533
Ausgabe: 00-726
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