Marktübersicht Farblaserdrucker

Und ewig lockt die Farbe

Farblaserdrucker sind schwer im Kommen. Trotz der hohen Gerätepreise lassen sich viele Kunden – hauptsächlich im Office-Bereich – vom Reiz der Farbe verführen. Die Druckqualität der Geräte ist mittlerweile für fast alle Einsatzgebiete überzeugend und beim Vergleich der Verbrauchsmaterial-Kosten sitzt die Konkurrenz ziemlich in der Tinte…

Farbenfrohe Druckerzeugnisse stehen bei den Heimanwendern momentan hoch im Kurs und dementsprechend dürfen sich Hersteller von Tintenstrahldruckern über gute Umsatzzahlen freuen. Doch die farbfähigen Laserdrucker sind den Ink-Jets dicht auf den Fersen, denn es scheint, als ob auch der Office-Markt auf den Farbgeschmack kommt.

Preis-Leistungsverhältnis wird besser

Die Anschaffungskosten sind bei Farblaserdruckern zwar noch immer recht hoch, aber die Qualitätsmankos, die noch vor anderthalb Jahren augenfällig waren, sind weitgehend behoben. Und bei den Kosten des Verbrauchsmaterials machen die Farblaser eine gute Figur: Der getestete Tektronix-Laserdrucker schneidet im Vergleich besser ab als die tintenversprühende Konkurrenz (Wobei hinter die Vergleichbarkeit solcher Zahlen ein dickes Fragezeichen zu machen wäre: Den Herstellern steht es frei, die Berechnungsgrundlagen – z.B. Schwärzungsgrad einer Seite – nach eigenem Gutdünken festzusetzen). Jedenfalls ist das Handling bei den Laserdruckern um ein Vielfaches angenehmer als bei den Tintenstrahlern.

Die Hardware ist solider konstruiert und für grössere Auflagen ausgelegt: Dies macht viel weniger Benutzereingriffe am Gerät (Papier nachlegen, Tonerwechsel) notwendig. Spezialpapier ist zwar auch für Farblaser erhältlich, doch dessen Einsatz ist nicht zwingend. Somit können Farb- und Schwarzdrucke beliebig gemischt werden und generell kann zwischen mehr Druckmedien gewählt werden.

Arbeitsteilung im Rückwärtsgang

Somit ist abzusehen, dass viele Unternehmen die Chance wahrnehmen werden, sich mit gezieltem Einsatz von Farbe von der Konkurrenz abzuheben. Für die Inhouse-Produktion von farbigem Prospektmaterial sind die verfügbaren Laserdrucker gut ge eignet. Mit den neuen Farblaserdrukkern schliesst sich der Kreis, denn mit diesen Ausgabegeräten ist Desktop Publishing im eigentlichen Sinn des Wortes auch für farbige Publikationen möglich; sie sind für Druckleistungen zwischen 10 000 und 25 000 Seiten pro Monat ausgelegt. Kleinauflagen von Dokumentationen, Infoblättern, Rundschreiben, Mailings, Memos und was des Papierkrams mehr ist, können somit von einer Person an einem Arbeitsplatz erstellt werden. Wo Flexibilität und Zeit entscheidende Faktoren sind, wo Daten, Preise oder technische Angaben sich täglich ändern, wird man – will man nicht gleich auf elektronischen Datenverkehr setzen –, die neuen Geräte mit Handkuss begrüssen.

Farbe besticht

Der Prestigegewinn durch Farbeinsatz ist dabei nicht zu vernachlässigen: Tabellen, Grafiken und Illustrationen wirken auf uns visuell orientierte Wesen «gefälliger» und ansprechender, ausserdem kann Information verständlicher aufbereitet werden. Somit ist die Aufrüstung in Sachen Farbe absehbar.

Simulanten

Leute im Grafische Gewerbe werden dagegen andere Lösungen favorisieren, denn die Stärken der Farblaser liegen bei technischen Zeichnungen (CAD), Illustrationen und Charts, für Proofs, fotorealistische Darstellungen und Farbtreuheit sind sie weniger geeignet. Grund dafür ist die Technik der Farblaser: Sie können nur acht Farben «richtig» darstellen – nämlich die vier Grundfarben CMYK und ausserdem Rot (Magenta und Gelb), Grün (Gelb und Cyan), Blau (Cyan und Magenta) und Weiss (keine Farbe). Alle anderen Töne werden simuliert, d.h. durch Dithering erzeugt. Dabei mischen sie Punkte aus den acht Farben, was dem Resultat mehr oder weniger anzusehen ist. Nur Geräte, die variable Punktgrössen drucken können («Multilevel-Drucker» mit max. 256 Stufen), sind davor gefeit.

msc

Quelle: Publisher, Montag, 1. Dezember 1997

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Thema: Marktübersicht Farblaserdrucker
Nr: 182
Ausgabe: 97-4
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