Pfungen: Zustimmung bei allen acht Abstimmungen

Zögerndes Ja zu Rahmenkredit

73 Stimmberechtigte sagten achtmal Ja. Die Jahresrechnungen, Kreditabrechnungen und ein Investitionsbegehren fanden dabei einstimmige Mehrheiten, den Rahmenkredit für Revisions- und Ausbauarbeiten am Gas- und Wassernetz akzeptierten die Pfungener jedoch nur unter Vorbehalten. Die RPK hatte das Begehren zurückgewiesen.

(msc) Es seien keine grundsätzlichen Einwände, welche zum Rückweisungsantrag geführt hätten, schrieb die Rechnungsprüfungskommission in ihrem Abschied. «Das Vorhaben ist sinnvoll, doch eine derart grobe Kostenschätzung kann nicht seriös beurteilt werden.» Ein Vertreter des Gemeindevereins doppelte nach indem er hervorhob, dass man beim Projekt «Rank» mit dem Rahmenkredit schlechte Erfahrungen gemacht habe. Die SVP stärkte dagegen dem Gemeinderat den Rücken und warb für Vertrauen in dessen Umgang mit den Steuerfranken: «Wir haben das Traktandum an unserer Mitgliederversammlung vor einer Woche behandelt und sind überzeugt davon, dass der Gemeinderat die kalkulierten Reserven nur im Notfall antasten wird», erläuterte der Delegierte der örtlichen SVP den Entscheid. Gemeindepräsident Peter Keller gestand den Kritikern zu, dass es zum aktuellen Zeitpunkt in der Rechnung noch manche Unbekannte gäbe. Der Rahmenkredit von insgesamt 320 000 Franken soll einerseits zur Netzerweiterung der Gasversorgung für die geplante Überbauung «im Wani» decken, andererseits muss wegen des erhöhten Wasserbedarfs die Wasserleitung an der Weiacherstrasse ersetzt werden. Eine genauere Kostenberechnung ist laut Keller erst dann möglich, wenn klar ist, welche Projektvariante realisiert werden soll – und dafür muss zuerst der Entscheid des Kantons über eine umstrittene Einfahrt abgewartet werden. «Wir wollten uns jedoch die Handlungsfreiheit erhalten und dafür braucht’s den Rahmenkredit». Die Stimmberechtigten folgten dieser Argumentation zum grössten Teil, lediglich zwei Nein und vier Enthaltungen blieben von der anfänglichen Skepsis.

«Labiles Gleichgewicht»

Die Finanzen der Gemeinde befinden sich laut Keller in einem «labilen Gleichgewichtszustand». Sparbemühungen und wenig Investitionseifer (Nettoausgaben von rund 367 000 Franken) haben laut Selbsteinschätzung zu einer «erfreulichen» Jahresrechnung geführt: Das Plus beträgt 738 304 anstelle eines budgetierten Defizits von 281 400 Franken (Aufwand 14 677 000 Franken, Ertrag 15 415 500 Franken). Die Rechnung wurde einstimmig genehmigt.

Das neue TLF: Ein Schnäppchen

Der Feuerwehr-Zeckverband Pfungen-Dättlikon beantragte den Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeugs, weil das noch im Einsatz stehende, zwanzigjährige TLF den Anforderungen nicht mehr genüge und ausserdem sehr reparaturanfällig sei. Auf der Suche nach Alternativen zu einem neuen Modell sei man bei der Gebäudeversicherung (GVZ) fündig geworden, teilte Max Sutter mit. Diese überlässt dem Zweckverband ein zweijähriges Fahrzeug, das zu Ausbildungszwecken eingesetzt wurde. Da die GVZ die Anschaffung zu 70 Prozent subventioniert, kommt der Kauf auf rund 170 000 Franken zu stehen, wovon auf die Gemeinde Pfungen gemäss aktuellem Verteilerschlüssel 140 000 Franken entfällt.

Über dieses Geschäft herrschte ebenso Einstimmigkeit wie über zwei Abrechnungen: Die Kanalisationsarbeiten an der Euelstrasse und ebenso wie die tiefbaulichen Arbeiten an der Breiteacker- und Wellenbergstrasse unterschritten den jeweiligen Kreditrahmen und zwar um 12 000 bei einem Gesamtkredit von 555 000 Franken im ersten und um 104 000 Franken bei einem bewilligten Kreditvolumen von 1 645 000 Franken im zweiten Fall. Beide Abrechnungen wurden ohne Gegenstimme bestätigt.

Der Präsident der Schulpflege, Beat Hauser, hatte einen vergleichsweise kurzen Auftritt: Beide Jahresrechnungen wurden diskussionslos genehmigt. Der Aufwandüberschuss der Jahresrechnung 1996 fiel mit 133 200 Franken geringer aus als budgetiert (–71 700 Franken; Aufwand 3 340 600 Franken; Ertrag 3 204 400 Franken) und auch die Jahresrechnung der Sonderklassenkommission bewegt sich im Rahmen des Budgets: Der Aufwandüberschuss zu Lasten der angeschlossenen Gemeinden beträgt 85 000 Franken.

WWW für Oberstufenschüler

Die schnelle Erledigung der traktandierten Geschäfte liessen Hauser Zeit, über sonstige Schulaktivitäten zu informieren: Unter anderem teilte er mit, dass in der dritten Oberstufe der Wahlfachunterricht eingeführt worden sei und ausserdem jetzt Computer inklusive Internet-Anschluss für den Informatikunterricht bereitstünden.

Das einzige Abstimmung der Reformierten Kirchgemeinde ging ebenfalls reibungslos über die Bühne: Die Jahresrechnung schliesst mit einem Aufwand von 639 800 Franken und einem Ertrag von 646 600 Franken, was einen Ertragsüberschuss von 6 800 Franken ergibt. Abschliessend orientierte Urs Gubler die Versammlung über den Fortgang der Kirchenrenovation.

Quelle: Der Landbote, Samstag, 28. Juni 1997

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Thema: Gemeindeversammlung
Nr: 137
Ausgabe: 97-146
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