Ellikon an der Thur: Alle Traktanden einstimmig genehmigt

Präsidiale Informationsoffensive

Die Abstimmungen über die drei Rechnungen und die Genehmigung eines privaten Gestaltungsplanes gingen an der ordentlichen Gemeindeversammlung in Ellikon glatt durch. Da der «Pflichtstoff» wenig zeitintensiv war, nutzten die Präsidenten der drei Güter die Gelegenheit, die Stimmberechtigten über sonstige Behörden-Aktivitäten ins Bild zu setzen.

(msc) «Es ist ein schlechtes Gefühl, wenn man so daneben liegt», kommentierte der Präsident der Primarschulpflege, Ernst Ledermann, die Rechnung 1996. 176 000 Franken beträgt die Abweichung zwischen Budget und Rechnung (Aufwand: 1 278 000 Franken, Ertrag: 1 441 500 Franken; Ertragsüberschuss 163 500 Franken). Immerhin – die Abweichung fand nach oben statt, «und deshalb kann man’s verschmerzen», so Ledermann weiter. Dennoch werde man für die nächste Budgetperiode wohl den Steuerertrag etwas zugunsten der Politischen Gemeinde umverteilen.

Renovationen zahlen sich aus

Einsparungen waren laut Ledermann beim Personalaufwand möglich, da weniger Vikariate und Sonderschulunterricht nötig gewesen waren und die Schulpflege weniger Sitzungen abgehalten hatte. Weitere positive Faktoren waren tiefere Passivzinsen und ein grösserer Finanzkraftausgleich, aber nicht zuletzt machten sich auch die Renovationen der Gebäude bezahlt: Die Aufwendungen für den Unterhalt waren geringer.

Weiter teilte Ledermann mit, dass Trix Rudolf auf Ende Schuljahr aus der Schulpflege zurücktreten wird. Falls die Nachfolge nicht in stiller Wahl geregelt werden kann, findet der Wahlgang am 28. September statt.

Weniger Lehrerstellen

Ausserdem bewilligte die Erziehungsdirektion aufgrund sinkender Schülerzahlen die Lehrerstellen nicht in gewohntem Umfang. Statt drei Vollzeit- und einer Teilzeitstelle gab der Kanton nur für zwei Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen grünes Licht. Die dritte und fünfte Klasse werden nun im Teilzeitpensum unterrichtet, sagte Ledermann, und bezeichnete diese Situation als «unbefriedigend». Die Klassengrössen seien sehr unterschiedlich; ausserdem sei die Einsparung durch diese Massnahme doch sehr gering – sie beträgt lediglich 2000 Franken. Bei weiter sinkenden Schülerzahlen stellte Ledermann eine nochmalige Stellenreduktion in Aussicht.

Gemeindepräsident Rudolf Winkler hielt die Ausführungen zur Rechnung 96 kurz (Aufwand: 3 832 000 Franken, Ertrag: 3 784 500 Franken; Aufwandüberschuss: 47 535 Franken). Er präzisierte lediglich, dass die Steuerausfälle, welche zum höheren Aufwandüberschuss geführt haben, überwiegend bei den geschmälerten Grundstücksteuern zu verzeichnen waren. Die 37 anwesenden Stimmberechtigten genehmigten die Rechnung einstimmig; ebenso der private Gestaltungsplan.

Kein reduzierter Winterdienst

Des weiteren war beim Gemeinderat eine Anfrage im Sinne des Gemeindegesetzes eingegangen. Obwohl die Anfrage streng juristisch ungültig war, weil sie von einem Verein eingereicht worden war und Vereine nicht stimmberechtigt sind, hatte der Elliker Gemeinderat das Anliegen behandelt. Der Einwohnerverein hatte einen reduzierten Winterdienst auf Quartierstrassen gefordert, weil dies Kosten spare, die Umwelt schone und es ausserdem nicht schade, «wenn die Autos langsamer fahren». Die Antwort des Gemeinderates war abschlägig: der Einsatz von Salz und Schneepflug erfolge schon jetzt angemessen. Ausserdem dürfe man die älteren Dorfbewohner und nicht zuletzt auch die Frage der Haftung bei einem Unfall nicht vergessen, begründete Winkler den negativen Bescheid.

Neben der ebenfalls kurzen und geschlossenen Verabschiedung der Rechnung der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde (Aufwandüberschuss: 9 600 Franken) informierte der Präsident Ulrich Studer über die Nachfolge von Pfarrer Hanspeter Mathes. Vom 16. Juni an wird Pfarrer Gmünder als Verweser amten. Eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung findet dann am 13. Juli statt und wird die Pfarrwahlkommission einsetzen. Studer erinnerte nochmals an den Pfingst-gottestdienst, und meinte, der grosse Publikumsaufmarsch habe gezeigt, wie sehr die Elliker den Weggang Mathes’ nach Seuzach bedauerten.

Quelle: Der Landbote, Samstag, 24. Mai 1997

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Thema: Gemeindeversammlung
Nr: 133
Ausgabe: 97-116
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