Andelfingen: Halbzeit für den Ausbau der Kläranlage Andelfingen – am Aufrichtefest lobt die Bauherrschaft die bisher geleistete Arbeit

Halbzeit im Kläranlagen-Ausbau

Nach einem Jahr Bauzeit ist der Achteinhalbmillionen-Ausbau der Kläranlage Andelfingen zur Hälfte fertig: Am Aufrichtefest dankte Ernst Höneisen den Handwerkern im Namen der Bauherrschaft für die geleistete, hervorragende Arbeit. Das Abwasser wird in Andelfingen in einem Jahr, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, sauberer sein – aber auch mehr kosten.

(msc) Der eigentliche «Star» des Abends war aber René Waeny. Der Klärmeister, welcher seit der Einweihung der Kläranlage im Mai 1974 für den reibungslosen Betriebsablauf gesorgt hatte, sorgte für die ebenso reibungslose Bewirtung der Gäste. Und weil er demnächst in Pension geht, benutze er die Gelegenheit, sich zu verabschieden: Mit einem Gedicht, das die Geschichte der Kläranlage Andelfingen zum Thema hatte und viele Anekdoten vom Baugeschehen enthielt, und für Erheiterung bei der Handwerker, den Gästen sorgte, den Mitgliedern der Kläranlagenkommission, speziell aber bei den Handwerkern, welche die Ereignisse kannten, auf die der Klärmeister a.D. anspielte.

Der Neubau hatte 1972 noch 2,8 Millionen gekostet, der Ausbau 1994 kostet 8½ Millionen. Angesichts dieser Zahlen ist es dem Präsident der Kläranlagenkommission, Ernst Höneisen wichtig, die Bevölkerung laufend über die Baufortschritt zu orientieren, auch an einem Anlass, bei dem es eigentlich ums Feiern geht. «Die Leute müssen sehen, welcher Aufwand für das saubere Wasser getrieben werden muss», sagt Höneisen. Denn informierte Wasserbenutzer verstehen eher, weshalb die Abwassergebühr pro Kubikmeter in zwei Jahren drei Franken fünfzig kosten wird.

Peter Fritschi, der Bauleiter vom Ingenieurbüro Wetli und Berger beschrieb den Stand der Bauarbeiten. Die Rohbauarbeiten sind weitgehend fertig, im Moment sind die Rohrleitungsmontagen und der Innenausbau des Betriebsgebäudes im Gang. Wenn weiterhin keine Verzögerungen auf den Bauplan eintreten, wird im Januar 1995 das neue Belüftungs und Nachklärbecken, die neugebaute zweite «Strasse» seinen Betrieb aufnehmen, damit dann die bestehende Becken saniert werden können. Und genau ein Jahr nach der Aufrichte, am 26. August 1995, soll die Einweihung der erweiterten Anlage stattfinden. Die Kläranlage wird dann nicht mehr Abwasser verarbeiten können, doch das geklärte Wasser wird sauberer in die Thur geleitet als bisher, denn die Anforderungen von Bund und Kantonen sind bedeutend strenger geworden. In den grösseren Becken kann das Abwasser aus den Verbandsgemeinden Andelfingen, Kleinandelfingen, Adlikon, Henggart und Humlikon, und länger verweilen, 15 Stunden im Durchschnitt. Der entstehende Schlamm wird nun «hygienisiert», das heisst auf 70 Grad erhitzt und dann, wenn er immer noch 40 Grad warm ist, im Faulturm eingelagert. Anschliessend ist er bakteoriologisch unbedenklich und kann in der Landwirtschaft verwendet werden. Ausserdem wird eine neue Steuerungsanlage installiert, die eine feinere Steuerung zulässt

Quelle: Der Landbote, Dienstag, 30. August 1994

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Thema: Aufrichte Kläranlage
Nr: 64
Ausgabe: 94-201
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