Kleinandelfingen: «Brütsch am Wasser» eröffnet neue Schreinereiwerkstätten und Bettencenter

Moderne Spritzkabine und modernes Marketing

Trotz Rezession wagte der Kleinandelfinger Familienbetrieb «Brütsch am Wasser» eine Investition von immerhin 2,2 Millionen Franken in vergrösserte Schreinereiwerkstätten und Ausstellungsräume für Betten. Ein klares Marketingkonzept soll helfen, sich im Kampf gegen die Grossverteiler zu behaupten.

(msc) «Wir machen uns klare Vorstellungen über unser Zielpublikum», bestätigt Verkaufsleiter Peter Brütsch gegenüber dem «Landboten». «Brütsch am Wasser» spreche vor allem Kunden an, die eine massgeschneiderte Lösung suchten; seine Stärken seien die individuelle Planung und der Einzelentwurf für eher hochstehende und damit kostspieligere Schreinereiarbeiten. Dieses Credo unterstreicht die Bilderausstellung von Georges Heim, dessen abstrakte Gemälde den neuen Ausstellungsräumen eine Atmosphäre des Besonderen verleihen und die ausgestellten Produkte von der Massenware der Grossverteiler abgrenzen sollen. «Brütsch am Wasser» habe sich gezielt seine Marktnische gesucht, welche die Existenz neben den grossen Möbelzentren ermöglichen soll. «Da hat mir die Ausbildung zum diplomierten Schreinermeister, in der ich viel von Marketing gelernt habe, schon genützt», sagt Peter Brütsch. Viele seiner Kollegen, das sehe er auch durch seine Verbandsarbeit, würden halt einfach vor sich hin wursteln.

Gegründet wurde der Betrieb 1895, damals als Wagnerei. 1966 wurde vom Wagnerei auf Schreinereibetrieb umgestellt, und in den letzten Jahren drängte sich ein Umbau und Vergrösserung immer mehr auf, weil eine Schreinerei andere Anforderung stellt als eine Wagnerei, insbesondere war kein Platz für die Oberflächenbehandlung vorhanden. Mit dem Wohlwollen der Gemeinde Kleinandelfingen, die am Standorterhalt interessiert war, wurde der Ausbau geplant, wobei die restriktiven gesetzlichen Möglichkeiten – der Familienbetrieb ist in der ortsgeschützten Kernzone – voll ausgeschöpft wurden. Heute verfügt der Betrieb neben genügend Platz für die Schreinereimaschinen über eine moderne Spritzkabine — eigentlich entwickelt für die Behandlung von Autokarosserien —, welche auch heikle Speziallackierungen ermöglicht.

1985 kam im Bestreben um eine sinnvolle Diversifikation zum Schreinereibetrieb ein zweites Bein, der Bettenfachhandel. Peter Brütsch bezeichnet das heute als glückliche Lösung, die beiden Bereiche ergänzten sich gut. Heute erzielen die acht Mitarbeiter von «Brütsch am Wasser» noch zwei Drittel des Umsatzes von 1,2 Millionen Franken mit Schreinerarbeiten, und erst einen drittel mit dem Bettenverkauf. Mit den drei Bettsystemen, Wasserbett, konventionelle Matratzen und Naturschlafsystem, sollte es ebensoviel werden, hofft der Verkaufsleiter.

Quelle: Der Landbote, Donnerstag, 16. September 1993

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Thema: Brütsch am Wasser
Nr: 46
Ausgabe: 93-214
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