Stubete der Trachtengruppe

Thalheim: 150 Trachtenleute versammelten sich zum jährlichen Treffen

sch. Am letzten Mittwoch fand in der Mehrzweckhalle Thalheim die jährliche Stubete der Weinländer Trachtengruppe Weinland statt. Rund 150 Trachtenleute erlebten einen gemütlichen Nachmittag, an dem neben dem geschäftlichen Teil auch sonst einiges geboten wurde.

«E nöii Chranked gäbs i öisem Näscht, die seigi fascht so schlimm wie d Pescht! Villicht händ Sis auch scho vernoo, dass mir s Trachtefieber händ uberchoo.» So begrüsste Christine Schleuss die Trachtenleute, die aus dem ganzen Weinland und sogar aus Zürich nach Thalheim gereist kamen, um einen halben Tag gemütlich zusammenzusein. Dass es draussen neblig und trüb war, merkte man nicht. An den mit Blumen dekorierten Tischen sassen nur Trachtenleute mit guter Laune.

Geschäftliches

Nach einem gemeinsam gesungenen Lied kam man zum geschäftlichen Teil des Nachmittags. Als Höhepunkte des vergangenen Jahres wurden das Trachtenfest in Genf und die Reise nach Braunwald-Klausenpass erwähnt. So will man dieses Jahr an den Blausee bei Interlaken reisen. Als neue Präsidentin wählten die Mitglieder einstimmig Elisabeth Nägeli aus Marthalen. Auch die Vorschläge für die andern Vorstandsmitglieder wurden ohne Gegenstimme akzeptiert. Der abtretenden Präsidentin Heidi Grossmann wurde ein ganz besonderer Dank für ihre lange und pflichtbewusste Arbeit in der Trachtengruppe ausgesprochen.

Der Mundartdichter Willy Peter, der kurzfristig einspringen musste, traf mit der ersten Zeile seiner träfen Gedichte und Anekdoten aus dem Weinland den richtigen Ton. Er zeigt an kleinen Beobachtungen, warum er gerade im Zürcher Weinland so gerne lebt. In den kleinen Bauerndörfern kennen sich die Leute noch, die Enkel können mit ihrem Grossvater eine Schneehütte bauen und die Kinder baden in der Gelte vor dem Haus, statt dass sie die grosse Wasserrutschbahn im Freibad herunterrutschen. Und so tut es dem Bauern Willy Peter um so mehr weh, wenn aus den Bauern langsam Maschinisten und aus den Bauernhöfen Farmen werden. Vielen sah man an, dass Willy Peter ihnen aus der Seele gesprochen hatte.

«Dicki Poscht» und Tanz

Am Abend wurde das Lustspiel «Dicki Poscht» von Peter Schöbi gespielt und alle Thalheimer hatten Gelegenheit, «ihre» Laienschauspieler noch einmal zu sehen. Das Stück, das in einer Weinländer Gemeinde spielen könnte, unterhielt vortrefflich. Das Finale bildeten vier Tänze, vorgetragen von der Volkstanzgruppe Andelfingen. Das Publikum war hell begeistert und klatschte die Tänzer noch einmal auf die Bühne. Anschliessend konnte man noch bis spät in die Nacht hinein selber das Tanzbein schwingen, zu den Klängen von Werner Loners Einmann-Orchester.

Quelle: Weinländer Zeitung, Freitag, 22. Januar 1988

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Thema: Trachtengruppe in Thalheim
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